Das Schloß Kamenz Das Schloß in Königsberg In Königsberg, in Ostpreußen, brachte Königin Luise am 4.Oktober 1809 ihr 10. Kind zur Welt. Der kleine Sohn wurde nach dem ersten Markgrafen von Brandenburg Albrecht genannt und von seiner 11-jährigen Schwester Charlotte über das Taufbecken gehalten. Der kleine Prinz würde einmal mit seiner Gemahlin Marianne von Oranien Grundherr in Schloß Kamenz in Schlesien sein. Im Jahr 1810, ein Jahr nach der Geburt des kleinen Prinzen Albrecht, hatte Napoleon rücksichtslos die gänzliche Bezahlung der preußischen Kriegsschuld gefordert. König Friedrich Wilhelm förderte zwar die Künste, so ernannte er im Mai 1810 den Architekten Karl Friedrich Schinkel zum Geheimen Bau-Assessor welcher Berlin seine klassische Gestalt geben sollte, doch zur gänzlichen Bezahlung der Kriegsschulden war Preußen nicht fähig. Napoleon, der im Begriff stand, die Tochter des österreichischen Kaisers zu ehelichen, äußerte: wenn der König nicht imstande ist zu zahlen, bleibt ihm nichts übrig, als mir Schlesien abzutreten. In einem Antwortbrief an die Regierung Preußens schrieb er kurz und bündig: „Vertragserfüllung oder Schlesien!“ Der Königin Luise, ist zu verdanken, daß König Friedr.Wilhelm ablehnte und einen anderen Schuldentilgungsplan zur Durchführung brachte. Die äußerst beliebte Königin Luise starb am Morgen des 19.Juli 1810.
Am 9.5.1810 wurde dem Haus Oranien, der preußischen Prinzessin Friederike und Wilhelm von Oranien eine Tochter Marianne geboren.
Im Jahr 1817 mußte man erleben wie die Klostergebäude in Kamenz abbrannten. Die Kirche konnte danach wieder hergerichtet werden, aber die Gebäude mußten bis auf den Prälatenflügel abgerissen werden.
Durch Erbteilung und als Heiratsgut ging die Herrschaft Kamenz 1830 an die Tochter von König Wilhelm I. und Friederike, an Prinzessin Marianne der Niederlande, die am 14.9.1830 Prinz Albrecht von Preußen, Sohn von Friedr.Wilh.III. und der Königin Luise, heiratete.
Um das Schloß wurde ein Park von 400 Morgen mit schönen Wasserspielen angelegt.
Die Herschaft Kamenz ging1872 an den Sohn Prinz Albrecht von Preußen über.
Schloß und Klosterkirche Kamenz
Das Äußere des Schlosses zeichnet sich durch eine entschiedene Einfachheit aus. Ein einzeln stehendes, durch seine großartigen Ausdehnungen imponierendes Gebäude, gelegen in einer reizvollen Natur. Während Schinkels Lebzeiten führte man das untere Stockwerk aus. Die äußeren Pfeiler und Wandflächen des Schlosses sind von Glimmerschieferbruchstein, der auf der Baustelle selbst gebrochen wurde, in unregelmäßigen Stücken aufgeführt. Die vertieften Fensterpartien sind mit Ziegeln eingefaßt, und das Mauerwerk der Fensternischen selbst besteht aus braunglasierten Ziegeln. Die Höhe der Türme beträgt 39 Meter.
Blick von der Terrasse auf das Schloß
Nach Westen, mit dem Blick auf die Terrassen und das Gebirge, lag die Empfangshalle. Mächtige Granitsäulen stützen das Gewölbe. Für die nötige Beleuchtung sorgten drei Kronleuchter, die aus dem 16.Jahrhundert stammten. Sehr kostbar war ein runder Tisch, der mit prachtvollen Mosaiken eingelegt war. In der Mitte der Platte sah man die Peterskirche in Rom, umgeben von verschiedenen Ansichten aus Rom. Ein weiterer wertvoller Tisch war aus schwarzem Marmor mit prächtigen Malereien, die in Rom hergestellt waren. In der Mitte war wieder die Peterskirche dargestellt. Um diese gruppierten sich die Dome von Mailand, Venedig, Florenz und der schiefe Turm zu Pisa.
Blick von der Terrasse des Schlosses
Die großartigen Wasserkünste am Schloß und im Park gehörten zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Schlesiens. Aus dem „Maschinenteich“ unterhalb des Schlosses am Wege nach Baitzen wird das Wasser durch Pumpen, die in dem selbst wie ein Schlößchen aussehenden Elektrizitätswerk (der früheren Gasanstalt) neben dem Teich untergebracht sind, in zwei große Wasserbehälter im Park (hinter der Siegessäule) geleitet. Von hier aus wurden die Wasserkünste gespeist.
Das Schloß Kamenz wurde 1945 durch die Sieger ausgeplündert und Anfang 1946 in Brand gesetzt. Die Marmorböden wurden durch die neuen polnischen Herren herausgebrochen und in Warschau in staatlichen und privaten Bauten verwendet. Der Park ist verwildert. Die Wasserspiele zerstört. Schloßpark 2015 Schloß Kamenz, der letzte Schinkel-Bau, Wohnsitz von Marianne der Niederlande und ihres Gatten, des jüngsten Sohnes der Königin Luise, wäre eigentlich eine deutsch-niederländische Verpflichtung. Doch eine polnische Wochenzeitschrift des Kreises Frankenstein berichtete in der Ausgabe vom 26.Februar 2003, daß die polnische Stadtverwaltung von Frankenstein (polnisch Zabkowice) beabsichtigt, den ganzen Schloßkomplex, also Schloß und Park an eine Investor-Firma PLATAN zu verkaufen. Man verhandelt bereits seit Dezember 2002. Dem bisherigen Pächter gingen wohl die Mittel zur weiteren Renovierung aus. Raum im Schloß 2015 Der Gesellschaftsverband der genannten Fa. Platan soll 120 Millionen Dollar befürwortet haben. Diese Mittel sind vorgesehen für die Renovierung des Schlosses, Instandsetzung des Parkes und die spätere Hotelführung mit Restaurant, Konferenzräumen und touristischen Diensten. So soll das Schloß Kamenz zu einem Schloß-Hotel werden. Die Fa.Platan ist angeblich schon seit vielen Jahren auf dem Gebiet erfolgreich, d.h. sie habe schon viele Projekte und historische Objekte restauriert. Raum im Schloß 2015 Das Ziel für Schloß Kamenz sei, das historische Objekt zu erhalten. Bei den Arbeiten an dem historischen Gebäude und der Umwandlung in ein Hotel soll bedachtsam im Sinne der Erbauer und Baumeisters Schinkel vorgegangen werden. Das historische soll in Schinkels Sinn erhalten bleiben, so versicherten die potentiellen Käufer. | |